27. Juni bis 10. August 2014
Willy Meller - Zwischen Diktatur und Demokratie
Künstlern, die unter der NS-Diktatur volle Auftragsbücher hatten, glückte meist nicht die Gratwanderung zwischen künstlerischer Freiheit und vorauseilender Anbiederung. Die Kunst- und Museumsbibliothek Köln zeigt Werke von Willy Meller, einem der meistbeschäftigten Bildhauer unter Hitler, später unter Adenauer.
Die Ausstellung zeigt einen Einblick in den umfangreichen Bestand des Kölner Bildhauers (1887-1974). Zu seinen heute bekanntesten Beteiligungen zählen die Arbeiten für die NS-Ordensburgen Krössinsee (im heutigen Polen) und Vogelsang (Eifel). Geschichtsklitterung wäre hier fehl am Platz: Meller war bereitwilliger Unterstützer und Nutznießer des Nationalsozialismus.
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Gleichwohl erhielt er auch nach 1945 erstaunlich viele Aufträge, worunter z. B. der Bundesadler am Palais Schaumburg in Bonn, dem ersten Regierungssitz Konrad Adenauers, zu nennen sind. Es bleibt der ungute Nachgeschmack eines Künstlers also, der unter jeder Regierung an seinem Denkmal bastelte. Genau dies könnte ihm zum Verhängnis geworden sein:
So bekannt seine Arbeiten aus der NS-Zeit auch sind - bis heute hat es keine intensivere Auseinandersetzung mit diesem Bildhauer gegeben. Sein Nachlass ist zudem nur fragmentarisch überliefert. (Foto: Privatbesitz, M. Krajewsky, Repro: Kunst- und Museumsbibliothek / Privatbesitz, Repro: Kunst- und Museumsbibliothek)
(zuletzt aktualisiert: 11. August 2014 - 9:56 Uhr)