Zu wenig Ladesäulen – ein Grund, warum viele Menschen sich kein E-Auto kaufen wollen. Dem will die Stadt Köln mit einem engagierten Programm abhelfen: Bis 2025 will sie 1.400 Ladebordsteine im Stadtgebiet installieren.
Eine völlig neue Technik, die bundesweit ersten vier wurden jetzt in Lindenthal auf den Parkplätzen vor den Häusern Dürener Straße 172 und Klosterstraße 16 und 18 für den Betrieb freigegeben.
Entwickelt wurden sie vom Autozulieferer Rheinmetall, eher als Rüstungskonzern bekannt, Betreiber ist TankE, der Mobilitätstochter des städtischen Energieversorgers Rheinenergie. Es sind schmale weiße Armaturen, die in die Bordsteine von Parkplätzen eingelassen sind. Der Kabelanschluss lässt sich mit Kreditkarten oder einer App öffnen, mit denen auch bezahlt werden kann.
„Die Ladebordsteine lassen sich leicht in die vorhandene Infrastruktur des öffentlichen Straßenraums einsetzen“, schwärmt Kölns Verkehrsdezernent Ascan Egerer. Außerdem blieben geh- und Radwege frei, es gebe keine den Verkehr störenden Kabel zwischen Auto und Ladestation. Schließlich gebe es keine Eingriffe in Denkmalschutz und keine Störungen des Stadtbildes.
Ein Jahr lang soll getestet werden, wie sich die neuen Ladestationen angenommen werden und wie sie sich bewähren, etwa auf Schnee oder Regen reagieren. Christoph Müller von Rheinmetall versichert, dass sie sehr widerstandsfähig sind und auch einen 40-Tonner-LKW ertragen. Insgesamt will die Stadt bis 2035 großflächig 12.800 unterschiedliche Ladestationen errichten, 10 Millionen Euro stehen dafür bereit. Deren Standort sollen in den üblichen Verzeichnissen und Apps aufgenommen werden. Noch ausgewertet werden muss die induktive Ladestation für Taxis am Hauptbahnhof, die ohne Ladesäulen arbeitet. (js)