Der FC in turbulenten Zeiten. 2:0 gegen Frankfurt, doch abseits des Platzes wird über den Kultklub wie immer heiß diskutiert. So auch am Dienstagabend beim Köln-Talk „Loss mer schwade“.
Das CAS-Urteil hat FC-Spielerlegende Dieter Prestin dazu bewogen, sein 40-seitiges Konzept zur Rettung des FC aus der Schublade zu ziehen. Über den Zeitpunkt, die Beweggründe und Art wird zu sprechen sein – und für den Fragenhagel wird erstmals TV-Moderator Till Quitmann für „Loss mer schwade“ am Mikrofon sein.
Der gebürtige Kölner, der im Schatten des Müngersdorfer Stadions aufgewachsen ist – hat vergangene Woche ganz spontan zugesagt: „Diese Aufgabe ist sehr reizvoll. Live und ungefiltert, das ist eine Herausforderung, auf die ich mich sehr freue. Denn ein Text in der Zeitung ist das eine – aber wenn ein Mann wie Prestin über seine Pläne und Intention spricht, dann will der Fan, der Zuschauer genau sehen und hören, wie er es sagt. Ist er glaubwürdig?“ Genau das will der ehemalige WDR-Klappstuhl sehen – in einer sachlich, fairen Runde.
Klappstuhl-Till – ein Mann, der mit seinem Klappstuhl im TV immer für Furore sorgte. Gleich sein erster Gast verhalf ihm zum Durchbruch. Das war kein geringerer als Peter Stöger, der sich zu einer Aufstiegswette hinreißen ließ. Es kam wie es kommen musste – der FC stieg auf und Stöger und Klappstuhl-Till krabbelten mit einigen Karnevalisten und Musikern um den Dom.
Es folgten Alex Wehrle in einer Wäscherei, Armin Veh am See, Horst Heldt in einer Autowerkstatt – alles TV-Geschichte. Sein kommender Gast sitzt bei „Loss mer schwade“ im Streetlife in Dormagen – und genau das macht es für Till Quitmann aus: „In einer Kneipe lässt es sich viel besser reden als in einem TV-Studio, das ist direkter, lockerer und hat viel mehr Fußballatmosphäre.“
Der 53-Jährige kennt sich im Fußball hervorragend aus, machte viele Interviews für FC-Bücher „So ein Tag…“ und war sogar Mit-Herausgeber der DFB-Broschüre „Willkommen im Fußball- Land“, die Teil der WM-Bewerbung 2006 des Deutschen Fußball Bundes war. Dafür hat er Interviews mit Franz Beckenbauer, Boris Becker und Ex-Außenminister Klaus Kinkel geführt.
Doch das nächste Interview ist immer das schwerste – und interessanteste – zumal ihn als Dauerkarteninhaber die derzeit kritische Situation des FC sehr zusetzt: „Dieter Prestin geht bei Bayern München ein und aus, er ist ein Fußballexperte mit einem riesigen Netzwerk – natürlich muss man ihm zuhören und seine Ideen entgegennehmen. Deshalb habe ich mich entschlossen, diese Runde zu moderieren. Sachlich und ruhig. Nur ein Diskurs bringt den FC weiter. Nach dem CAS-Urteil kann es doch nicht einfach so weitergehen!“ Und natürlich freut er sich auch auf seinen Kollegen Ralf Friedrichs und Verleger Frank Steffan, die den FC seit Jahren verfolgen.
Der Eintritt im Streetlife in Dormagen ist wie immer bei „Loss mer schwade“ frei.