Zum 35. Mal wurden am Montagabend im Komed-Festsaal der Stiftung Kultur die Kölner Tanz- und Theaterpreise verliehen. Ein bundesweit einmaliges Beispiel für gesellschaftliche Unterstützung der freien Szene. Rund 300 Gäste waren dafür in den Mediapark gekommen, darunter auch Vertreter aus Politik und Verwaltung.
Den Auftakt machte die Verleihung des Ehrentheaterpreises für langjährigen Einsatz für die Kölner Szene. Diesmal konnte sich Gisela Deckart über die Auszeichnung freuen. Sie hatte 1999 im Kulturamt das Theater- und Tanzreferat übernommen. In der Laudatio wurde besonders ihr Einsatz für die Überarbeitung des Förderkonzepts, der Bestandsausbau von Produktions- und Aufführungsräumen sowie die Unterstützung neuer Formate herausgehoben. Die Urkunde überreichte André Schloemer, Bereichsleiter Marketing und Kommunikation bei NetCologne, die auch das Preisgeld von 3.000 Euro gestiftet hatte.
Danach wurde der Kurt-Hackenberg-Preis für das beste politische Theaterstück verliehen. Die 5.000 Euro, gestiftet von der AVG Ressourcen, gingen an die freie Gruppe wehr51, die in ihrem performativen Media-Walk „Liquid“ die lebenswichtige Bedeutung des Wassers darstellte und zu dessen Schutz aufrief.
Als bestes Tanztheater konnte sich Creative Production freuen. Für „Hell“ gab es 10.000 Euro, gestiftet vom Kunst-Salon. Das beste Kinder- und Jugendstück der vergangenen Spielzeit hatte das Comedia-Theaters in Zusammenarbeit mit der Performing:group auf die Bühne gebracht: Die GAG Immobilien zeichnete „Synapsen“ mit einem Preisgeld von 5.000 Euro aus.
Drei junge Frauen hatte die Jury als beste Nachwuchsschauspielerinnen vorausgewählt. Den Sieg davon trug Rebecca Hirschler. Während sonst „nur“ Schecks übergeben wurden, gab es hier neben 2.500 Euro – gestiftet von der Theatergemeinde Köln – mit dem „Puck“ die einzige Trophäe. Als bester Darsteller wurde Daniel Breitfelder für seine Rollen in „Queere Revolution“, „Monte Rosa“ und „König Ubu“ ausgezeichnet. Die Sparkasse Köln/Bonn hatte das Preisgeld auf 7.000 Euro verdoppelt.
Bestes Theaterstück der Saison wurde schließlich „Hyperformance“, ein „performatives Aufbegehren gegen alte und neue Arbeitsstrukturen und Normative“, so die Kooperation von Studio Trafique und Tanzagentur Bonn über ihr Stück. Belohnt wurde dieses neue Theaterformat mit 10.000 Euro, bereitgestellt von der Sparkasse Köln/Bonn, dem Kölner Kulturamt und dem Mediziner Manuel Cornely.
Es war das letzte Mal, das sieben Preise verliehen wurden. Im nächsten Jahr werden es acht sein: Hinzu kommt ein Zirkuspreis. (JS)