Gehirn der digitalen Gesellschaft

NetCologne eröffnet Rechenzentrum der Zukunft in Köln

Jörg Tennigkeit (Innovit GmbH), Timo von Lepel (CEO NetCologne), Dr. Claus van der Velden (CFO NetCologne), Roland Blaum (NetCologne) eröffnen ein neues Rechenzentrum
Foto: Tobias Gonscherowski

Mit seinem neuen Rechenzentrum setzt NetCologne Maßstäbe: In Köln-Lövenich werden die Daten der Zukunft unter höchster Sicherheit, energieeffizient, regional und klimaneutral gespeichert.

Von Tobias Gonscherowski

Pünktlich zum 30-jährigen Firmenjubiläum stellte NetCologne sein neues Rechenzentrum in Köln-Lövenich vor. Quasi ein Rechenzentrum der Zukunft: Zum einen soll es mehr Leistung bei weniger Energieverbrauch bringen. Zum anderen soll es die Megatrends eines enormen Datenwachstums in den kommenden Jahren mit Klimaneutralität in Einklang bringen. Gekostet hat es 20 Millionen Euro.

„Rechenzentren sind das Gehirn unserer digitalen Gesellschaft. Wir wissen heute, dass das Datenvolumen, das über das Internet versendet wird, jedes Jahr um mehr als 30 Prozent wächst. Unser neues Rechenzentrum ist nicht nur die Antwort auf diesen steigenden Bedarf an Rechenkapazitäten, es setzt ihn sogar klimaneutral um. Für uns ist diese neue Generation der Rechenzentren ein wichtiger Bestandteil der digitalen Daseinsvorsorge“, sagt NetCologne-Geschäftsführer Timo von Lepel (im Bild Zweiter von links).

Höchste Sicherheit, energieeffiziente Technologie

Das neue Rechenzentrum in Lövenich ist bereits das vierte Rechenzentrum im Portfolio von NetCologne. Es wurde innerhalb von nur zehn Monaten in modularer Bauweise errichtet und zeichnet sich durch höchste Sicherheit, energieeffiziente Technologie, 100 Prozent Ökostrom und die Nutzung entstehender Abwärme aus. Damit entspricht es bereits heute den Vorgaben des neuen Energieeffizienzgesetzes für die kommenden Jahre.

Die im neuen Rechenzentrum gespeicherten Daten sind doppelt und dreifach gesichert. Die Sicherheitssysteme setzen redundant auf mehrere von einander unabhängige Komponenten bis hin zu Dieselgeneratoren, die im Notfall nach 15 Sekunden starten und Strom für 72 Stunden erzeugen können. Bei aller Zukunftstechnologie erweisen sich auch immer noch altmodisch erscheinende Techniken als stabil und unverzichtbar.

Rechenzentrum setzt neue Maßstäbe

Das neue Rechenzentrum setzt in jeder Hinsicht neue Maßstäbe. Da sich die Datenmenge, die jedes Jahr über das Internet verschickt wird, bis 2030 laut einer BREKO-Marktanalyse pro Jahr rechnerisch verfünffachen wird, nimmt die Bedeutung von digitalen Services für Unternehmen und Menschen weiter zu und damit der Bedarf und die Anforderungen an Rechenzentren.

Foto: Constantin Ehrchen für NetCologne

Das neue Data Center der NetCologne ist speziell auf diese Anforderungen ausgerichtet. Zudem ist es auf dem Areal flexibel erweiterbar. Bis zu 380 fertige Serverschränke – etwas kleiner als eine Telefonzelle früher – haben auf 1.000 Quadratmeter Platz. Als sogenanntes Colocation-Rechenzentrum bietet es zudem Unternehmen Flächen zum Betrieb ihrer eigenen Server an. Darüber hinaus können Spezial-Server für die Anwendung Künstlicher Intelligenz betrieben werden. In den Bau des ersten nachhaltigen Rechenzentrums investierte NetCologne rund 20 Millionen Euro.

Next Level: energieeffizient und nachhaltig

Das neue Data Center ist das erste in Köln, das vollständig ressourcen- und energieeffizient gestaltet ist: Das Gebäude ist aus wiederverwertbaren Materialien errichtet und so zu 50 Prozent recycelt. Höchste Energieeffizienz wird durch eine hybride Kühlung sowie optimierte Auslastung der Server sichergestellt.

Das Rechenzentrum wird mit 100 Prozent Ökostrom betrieben und produziert zusätzlich eigene Energie über eine großflächige PV-Anlage. Ökologische Ausgleichsflächen (begrünte Fassade und Insektenwiese) kompensieren weitere CO2-Emissionen. Auch die Abwärme des Gebäudes wird gewinnbringend genutzt.

Damit übertrifft NetCologne schon heute bei weitem die Vorgaben des Energieeffizienzgesetzes für Rechenzentren der kommenden Jahre (bis 2026 ist ein PUE-Wert von höchstens 1,2 gefordert, NetCologne erreicht heute schon 1,15). Und obendrein entsteht 2025 im hinteren Bereichs des Grundstücks eine große Insektenwiese. „Mit dem Bau unseres neuen Rechenzentrums tragen wir zur Erreichung der Klimaschutzziele der Stadt Köln bei und unterstützen regionale Unternehmen bei ihrer Energiebilanz“, freut sich von Lepel.

Höchste Anforderungen werden erfüllt

Für den Betrieb des neuen Rechenzentrums hat NetCologne besonderen Wert auf eine schnelle Verfügbarkeit der Daten und Ausfallsicherheit gelegt. Mit der TÜV-Zertifizierung Stufe 3 (inkl. DIN 50600 und ISO 27001) entspricht es höchsten Anforderungen an Verfügbarkeit, Funktions- und Informationssicherheit.

Foto: Constantin Ehrchen für NetCologne

Für die Anbindung und Datenübertragung innerhalb des Rechenzentrums wurden rund 1.000 Kilometer Glasfaser verlegt. Alle wichtigen Komponenten sind redundant ausgelegt, so dass bei einer Störung, zum Beispiel der Unterbrechung eines Datenkabels, der Datenaustausch weiterhin gewährleistet bleibt. Eine mehrstufige Zugriffs- und Zugangskontrolle, flächendeckende Videoüberwachung, ein Wachdienst und eine Einbruchmeldeanlage verhindern den unbefugten Zugriff und Zugang zum Rechenzentrum.

Standortfaktor Regionalität

Die Digitalisierung schreitet weiter voran und ist von einem kaum zu überschätzenden Wert für Menschen und Wirtschaft. Zeitgleich wachsen die Gefahren durch Cyberkriminalität in nahezu allen Lebensbereichen, insbesondere mit Blick auf die kritische Infrastruktur (Energie, Krankenhäuser, Mobilität und weitere).

Die rechtlichen und gesellschaftlichen Anforderungen an Datenschutz, Datensicherheit und Datenhoheit erfordern die Speicherung und Verarbeitung von Daten regional, vor Ort in Deutschland und nach deutschem Recht. Lokale Rechenzentren, wie das neueste der NetCologne, können hier einen wichtigen Beitrag für mehr digitale Datensouveränität leisten.

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