Heiße Rhythmen, rasante Tänze, bissiger Witz und Selbstironie – vor allem aber: ein kritischer Blick auf das Geschehen in der Welt und der Domstadt aus der Sicht der „Immis“, der „Imitierten Kölner“: Das ist das Markenzeichen der „Immisitzung“, mit dem Motto „Jeder Jeck ist von woanders“ seit 2010 fester Bestandteil nicht nur im alternativen Karneval.
Mit gewohnter Brillanz führt die Brasilianerin Myriam Chebabi durch den Abend. Dabei fragt sie unter anderem, ob ein Immi einen Deutschen verbessern darf, wenn er falsches Deutsch spricht – was ja nicht selten vorkommt. Und sie zitiert die merkwürdigen Antwortmöglichkeiten zu den Fragen, die bei einem Einbürgerungstest beantwortet werden müssen.
Auch die Kölner Stadtverwaltung muss dran glauben: Der Versuch, den Verlust eines Schlüssels zu melden, führte zu einer Odyssee durch –zig Ämter, die die Zuständigkeit jeweils weiterreichen. Am Schluss hatte die Verliererin die Erlaubnis, in der Ehrenfelder Moschee ein Rolling-Stones-Konzert zu veranstalten.
Musikparodien zum Mitklatschen
Immer wieder regen die Umwidmungen bekannter Hits das Publikum zum Mitsingen und Taktklatschen ein. So lässt sich zum Beispiel das Ampel-Aus mit „Nur nicht aus Liebe weinen“ besser ertragen.
Zwischen den einzelnen Nummern immer wieder die Streitgespräche zwischen dem deutschen „Dickerchen“ und dem „Franzmann“, zwei Puppen im Stil der Muppets Waldorf und Stadler. Sie kommentieren die Müllflut und fragen nach der Verantwortung jedes Einzelnen oder beklagen Klimaanlagen, die nur Wärme erzeugen.
Auf einen Blick
23. Januar bis 01. März 2025
Tickets ab 19 Euro