Am Mittwoch, 11. Mai 2022, wurde am Bahnhof Köln-Mülheim das Breitbandprojekt "Weiße Flecken Köln" vorgestellt. Mit dem Gigabit-Ausbau durch NetCologne sollen Kölns "Weiße Flecken" bald verschwinden.
Von Tobias Gonscherowski
Die digitale Infrastruktur in Deutschland hinkt im internationalen Vergleich bekanntlich noch etwas hinterher. Von "Weißen Flecken" ist dann die Rede, wenn es vor allem in ländlichen Regionen beim Internet hakt. Innerhalb der Bundesrepublik dagegen genießt die Stadt Köln einen guten Ruf.
"Hinter Hamburg sind wir die smarteste Stadt in Deutschland", freut sich Oberbürgermeisterin Henriette Reker, die das Projekt "Weiße Flecken Köln" gemeinsam mit Prof. Dr. Andreas Pinkwart, Minister für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie NRW, Michael Witte, Fördermittelberater von atene KOM und Timo von Lepel, Geschäftsführer der NetCologne GmbH, vorgestellt hat.
Noch weiße Flecken im gesamten Stadtgebiet
Denn auch in der Domstadt gibt es noch einige weiße Flecken – also Standorte, die verbindungstechnisch schlecht angeschlossen sind und auf weniger als 30 Megabit pro Sekunde zugreifen können. Sie finden sich im gesamten Kölner Stadtgebiet, sollen aber bis Juni 2025 auch die zukunftssichere Glasfaseranbindung erhalten.
Das gemeinsame Förderprojekt der Stadt Köln, des Landes NRW und des Bundes kostet 33 Millionen Euro, von denen die Stadt 3,3 Millionen, das Land 13,2 Millionen und der Bund 16,5 Millionen Euro übernehmen. In den nächsten dreieinhalb Jahren werden rund 230 km Glasfaser im Tiefbau verlegt.
Ausbau durch NetCologne
Der Ausbau erfolgt durch die NetCologne GmbH. Durch die konsequente Nutzung von Förder-Updates im laufenden Förderverfahren können insgesamt über 17.000 Wohn- und Geschäftseinheiten mit Glasfaser versorgt werden, darunter sechs Schulen in privater Trägerschaft und ein Krankenhaus. Damit hat sich die Anzahl der Adressen gegenüber dem ursprünglichen Förderszenario um das Vierfache erhöht.
Beim Gigabit-Ausbau setzt NetCologne zu 100 Prozent auf Glasfaser (FttH = Fibre to the Home). Die Glasfaserleitungen werden dabei nicht nur direkt bis in die einzelnen Gebäude verlegt, auch die Inhausleitungen, die oftmals noch aus Kupfer bestehen und den Datenfluss hemmen, werden durch Glasfaser ersetzt.
Nachhaltige Technologien im Einsatz
Dadurch kommt auch in Mehrfamilienhäusern die maximale Leistung in jeder einzelnen Wohnung an. Ein weiterer Vorteil: Die Technologie ist nachhaltig, da sie auch für zukünftige Anforderungen die maximale Geschwindigkeit beim Datentransport sichert. Die Eigentümer der Haushalte und Gewerbe, die vom geförderten Ausbau profitieren, werden individuell von der Stadt Köln und NetCologne angeschrieben und erhalten umfassende Informationen zum geplanten Ausbau.
"Wir wollen unsere Heimatstadt zur Modellstadt für digitale Infrastruktur machen", sagt Timo von Lepel, Geschäftsführer NetCologne. "NetCologne hat in Köln schon heute mit Abstand das dichteste Glasfasernetz und damit die ideale Basis für den weiteren Ausbau geschaffen. Unser Ziel ist 100 Prozent Glasfaser für Köln. Wir freuen uns sehr, dass wir nun mit Unterstützung von Stadt, Land und Bund die letzten unterversorgten Bereiche ins Gigabit-Zeitalter katapultieren."
Weitere Informationen und eine Übersichtskarte zum Breitbandprojekt der "Weißen Flecken Köln" sind unter www.stadt-koeln.de abrufbar.