Prost Römer: Wer im Gilden im Zims sein Kölsch trinkt, der tut dies mit römischem Mauerwek tief unter einem: Das Gebäude des Brauhauses an der Adresse “Heumarkt 77” befindet sich teilweise auf historischem Mauerwerk aus der Römerzeit, welches sieben Meter unter Heumarktniveau liegt. Erstmals erwähnt wurde Haus Nummer 77 im Jahre 1163. Bier allerdings wurde dort erst sehr, sehr viel später gezapft.
1920 erwarb Johann Zims das Gebäude und eröffnet darin eine Gaststätte. Kriegsschäden erforderten eine Instandsetzung. Dieser folgte 2006 eine umfangreiche Sanierung, für die Johanns Enkel Hans-Willi Zims drei Jahre benötigte. Nun können etwa 800 Besucher auf drei Etagen – vom Keller bis ins Obergeschoss – Gilden-Kölsch trinken und dazu deftige Brauhauskost konsumieren.
Fleischlastige Speisekarte
Deftig ist die Speisekarte in der Tat: Schweinshaxe, Hämchen, Spießbraten, Sauerbraten, Wirsingroulade mit Specksauce – Fleischerplatte gar – sind Gerichte, die Vegetariern einen kalten Schauer über den Rücken treiben. Wer auf Fleisch verzichten möchte, der muss sich an rote Linsensuppe, Pasta mit veganer Bolognese oder gebackene Knusperfilets halten. Das ist sehr überschaubar.
Eher ungewöhnlich für ein Brauhaus sind Menüs, die es in zwei, drei und vier Gängen gibt. Hinzu kommen verschiedene Büfetts sowie ein sonntäglicher Brauhausbrunch. All diese allerdings auch eher deftiger denn leichter Natur. Die unterschiedlichen Räume wie Brunnenzimmer, Galerie 77 oder Adenauerzimmer können für eigene Veranstaltung gemietet werden. Und die Außengastronomie erlaubt einen Blick auf das urbane Treiben und Gewusel auf dem Heumarkt.