Die Geschichte des Kölner Doms

Das Bild zeigt einen Holzstich, der Köln und den Dom im Jahre 1531 zeigt.
Foto: IMAGO/H. Tschanz-Hofmann

Bereits im vierten Jahrhundert stand an der Stelle des Kölner Domes ein christlicher Sakralbau. Der Grundstein der heutigen Kathedrale wurde 1248 gelegt. 1880 war der Kirchenbau vollendet.

Dort, wo heute der Kölner Dom das Stadtbild weithin sichtbar prägt, befand sich breits im 4. Jahrhundert ein kirchlicher Bau. Auf dem Areal wurde im 9. Jahrhundert der sogenannte “Alte Dom” errichtet. Bei diesem handelte es sich um einen 870 vollendeten karolingischen Dom. Das sakrale Bauwerk wurde im Osten ergänzt durch romanische Stiftskirche Kirche St. Maria ad gradus. Nachdem die Reliquien der Heiligen Drei Könige durch Erzbischof Rainald von Dassel 1164 von Mailand nach Köln gebracht worden waren, war der Dom nicht mehr nur Amtskirche des Kölner Erzbischofs.

Mit einem Schlag wurde der Dom eine der bedeutendsten Wallfahrtskirchen Europas, für die eine andere Größe und architektonische Form notwendig war. Daher entschlossen sich die Kölner zu einem monumentalen Neubau im Stil der französischen Gotik. Dieser Baustil trat damit seinen Siegeszug durch Europa an. Der Grundstein des heutigen Kölner Doms wurde 1248 von Erzbischof Konrad von Hochstaden gelegt. Der für die Errichtung beauftragte Meister Gerhard entwarf den Bau in starker Anlehnung an die Kathedralen von Amiens, Paris und Straßburg.

Jahrhundertelanger Stillstand

1322 konnte der Chor eingeweiht werden. Unverzüglich begab man sich an die Errichtung des Südturmes. Doch nach 90 Jahren wurden die Arbeiten bei 56 Meter Höhe abgebrochen. 1560 ließ das Domkapitel alle Baumaßnahmen – vermutlich aus finanziellen Gründen – einstellen. Jahrhundertelang prägte ein Baukran auf dem Südturm das Stadtbild. 1794 wurde der Dom von den napoleonischen Truppen als Pferdestall und Lagerhalle missbraucht.

Der Kölner Dom im Jahre 1875, 5 Jahre vor seiner Vollendung.
Foto: IMAGO/United Archives

1841 gründeten Kölner Bürger auf Veranlassung von König Friedrich Wilhem IV. den “Zentralen-Dombau-Verein” und schon 1842 legte der preußische König den Grundstein für den Weiterbau des Bauwerks. Keine 40 Jahre später, im Jahr 1880, war die Kathedrale mit Hilfe moderner Technik vollendet – 632 Jahre nach Baubeginn. Der Dom galt als nationales Denkmal und sollte die deutschen Katholiken mit dem staatstragenden preußischen Protestantismus aussöhnen.

Bomben auf den Dom

Im Kriegsjahr 1943 erlebte der Dom, getroffen von etwa 70 britischen Bomben, seine schwersten Stunden. Das Bauwerk hielt den Erschütterungen stand und ragte scheinbar unbeschädigt weithin sichtbar über die nahezu komplett zerstörte Kölner Innenstadt auf. In der Tat aber war auch die Kathedrale schwer in Mitleidenschaft gezogen: Nach dem Krieg wurden über Jahre hinweg etliche Schäden repariert.

Das Luftbild zeigt ein durch den zweiten Weltkrieg zerstörtes Köln, zwischen den Ruinen steht der kaum beschädigte Kölner Dom.
Foto: IMAGo/United Archives International

Im  Jahr 1996 wurde der Kölner Dom in die Liste der UNESCO-Weltkulturerbe aufgenommen. Erst im Jahre 2005 wurden die letzten sichtbaren Kriegsschäden an der Kathedrale beseitigt. Der Kölner Dom gehört zu den meistbesuchten Sehenswürdigkeiten Deutschlands.

Zentral-Dombau-Verein

Der Zentral-Dombau-Verein (ZDV) von 1842 hat sich zur Aufgabe gemacht, “an der Erhaltung und dem Fortbau der katholischen Kathedral-Domkirche in Köln nach dem ursprünglichen Plane tätig mitzuwirken” – so Paragraph 1 des ZDV-Statuts. Der Verein zählt inzwischen über 11.000 Mitglieder, die sich aktiv um den Dom verdient machen und durch Spenden sowie finanzielle Zuwendungen den Erhalt des Domes durch die Dombauhütte unterstützen.

Weitere Informationen zum ZDV unter www.zdv.de